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So war der Masters World Cup 2023

Außergewöhnliche Leistungen beim Wettkampfhighlight in Seefeld

Toni Escher & Valentin Mättig beim MWC 2023 in Seefeld © Generation2 - Nordic Team

7 Wettkampftage, mehr als 25 Nationen, 34 Rennen und 900 zufriedene Athleten in 13 Altersklassen – das war der Masters World Cup 2023 auf Tirols Hochplateau Seefeld. Ein unvergessliches Event mit schwierigsten Bedingungen, aber herausragenden Leistungen.

Nicht nur die Frühlingssonne strahlte von 18. Bis 24. März 2023 in der Seefeld Sports Arena. 900 Masters-Langläufer von 30 bis 97 Jahren verwandelten das WM erprobte Stadion für fünf Tage in das Zentrum des Langlaufsports. „Ich bin immer wieder fasziniert vom Enthusiasmus dieser Sportler“, sagt Schirmherr Tobias Angerer. „Hier wird der Langlaufsport wirklich gelebt.“ Der ehemalige Gesamtweltcupsieger war unter anderem am Tag der Staffelrennen im Stadion, um die Athleten beim Masters World Cup anzufeuern. Dabei wurde er neben seiner eigentlichen Rolle zum Coach, zum Fotografen und zum beliebten Foto-Objekt. Vor allem die deutschen Teams wollten alle gern ein Foto mit ihrem Idol. Jenes mit dem Herren-Siegerteam in der Klasse M1 mit Manuel Becker, Valentin Mättig, Daniel Götz und Toni Escher kommentierte Angerer humorig mit: „Endlich auch mal ein Foto mit Weltmeistern.“

Der Masters-Weltcup, der jedes Jahr aufgetragen wird, gilt auch als inoffizielle Weltmeisterschaft der Senior:innen. Dabei gilt die Bezeichnung Senior:in oder „Masters“ für die 30- bis 35-Jährigen. Eine Beschränkung nach oben gibt es altersmäßig aber nicht. So lief der Amerikaner Charles French mit 97 Jahren erfolgreich das 5-Kilometer-Rennen in der klassischen Technik, Saeki Katsumi aus Japan lief mit 88 Jahren sogar beide Fünf-Kilometer-Rennen in klassischer und freier Technik.

Großes Lob an die Veranstalter

„Noch mehr als wir Sportler hätten sich die Medaillen aber die Veranstalter verdient“, sagt Markus Meister, der in der Klasse M4 drei Einzelrennen für sich entschied. „Der Einsatz und die Zusammenarbeit vom SCMK Hirschau und der Region Seefeld war sensationell. Während der letzten beiden Rennen auf den langen Strecken standen sogar Helfer:innen im Wald. Beständig brachten sie mit Schaufeln Schnee auf die Strecke.“ Die Bedingungen für den Masters World Cup 2023 waren in Seefeld wahrlich schwierig, mit Regen und fast 20 Grad plus. Ex-Weltcup-Athlet Valentin Mättig schließt sich diesem Lob voll an: „Es sind heuer viele Rennen bei deutlich mehr Schnee wegen der Bedingungen abgesagt worden. Unglaublich, wie das hier durchgezogen wurde.“

Athleten des Masters Weltcup im Portrait

Markus Meister, SCKM Hirschau, Deutschland

Markus Meister © SCMK Hirschau

Meister galt sozusagen als Lokalmatador beim MWC in Seefeld. Als Nordic-Chef von Kästle verbringt er viele Stunden auf den Loipen des Hochplateaus, um Material zu testen. So war er fit genug, um relativ kurzfristig in Seefeld an den Start zu gehen, obwohl er seine Wettkampfkarriere eigentlich schon ad acta gelegt hatte. Viel ausgerechnet hatte er sich dennoch nicht, denn die Finnen, Schweizer und Italiener in seiner Klasse, der M04, seien sehr stark. Am Ende triumphierte der ehemalige Deutsche Jugendmeister aber auf allen Strecken. Meister entschied die sieben Kilometer in der freien Technik sowie die 20 und 30 Kilometer klassisch souverän für sich.

Trina Hosmer, Vermont, USA

Trina Hosmer © SCMK Hirschau

Als Trina Barton war sie 1972 Teil des ersten amerikanischen Damenteams bei den Olympischen Spielen in Sapporo (Japan). Damals wurde sie über zehn Kilometer klassisch 41. Heute mit 78 Jahren gewinnt sie ihre Rennen in klassischer und freier Technik in der Klasse F10. „Am meisten bin ich aber stolz darauf, dass ich noch langlaufen kann“, meint sie bescheiden, gibt dann aber zu, recht viel zu trainieren. „Einerseits liebe ich es auf Ski unterwegs zu sein, andererseits mache ich viel Yoga.“ In der Staffel reichte es in Seefeld „nur“ zu Platz zwei hinter Kanada – aber in ihren Augen blitzt immer noch das Feuer von 1972.

Josef Schöberl, St. Peter-Freienstein, Steiermark

Josef Schöberl beim MWC 2023 © egion Seefeld / Kathrin Ebenhoch

Der leidenschaftliche Langläufer wurde 1937 geboren und startet mit seinen 86 Jahren in der Klasse M12. Der Steirer gewann in Seefeld alle drei Rennen der Kurz-, Mittel- und Langdistanz in der freien Technik und meinte dazu lachend: „Die Siege fühlen sich schon gut an, aber es sind ja nicht die ersten Goldmedaillen.“ Bereits 2018 in Minneapolis (USA) hatte er zwei Goldene geholt. „Ich bin eigentlich mein ganzes Leben langgelaufen“, erklärt er den Grund für seine Erfolge. „Es hält einen einfach jung und fit.“